Riedlingen 1 gewinnt in Thalfingen
Mahmoud Zyadah eröffnete mit den weißen Figuren mit der Ponziani-Eröffnung, gekennzeichnet
durch die Unterstützung des weißen Zentrums mit dem c-Bauern Im frühen Mittelspiel schlug sein
Gegenspieler Gerhard Späth den ungedeckten e-Bauern, durch einen taktischen Trick vertrieb
Zyadah erst den Damenspringer von Schwarz und konnte durch die neugeöffneten Diagonalen
durch einen Doppelangriff seiner Dame den Springer und letztlich den Punkt erobern.
Im Spiel Dr. Günter Kornfeld mit Weiß gegen den Riedlinger Nachwuchsspieler Omar Al Hroub
war das Spiel nach einer geschlossenen sizilianischen Verteidigung bis ins Turmendspiel
ausgeglichen. Wie oft, zeigte sich auch hier, dass wenige Steine auf dem Brett nicht automatisch
bedeuten, dass das Spiel einfacher wäre. Zu sehr gleichen sich die möglichen Stellungen und so
kippte das Spiel nach dynamischem Spiel zugunsten des Riedlingers.
Hassan Hafes griff früh mit seinen Königsflügelbauern die Rochadestellung von Dr Klaus Peter
Kuhn an. Dieser konterte aber im Zentrum und brachte den weißen König in akute Gefahr und
gewann durch die starken Drohungen entscheidend Material.
Im Spiel Thomas Kromer, der mit Weiß die Zukertort-Eröffnung, benannt nach dem früheren
genialen polnisch-deutschen Meisterspieler Johannes Hermann Zukertort und gekennzeichnet durch
die als „Fianchetto italienisch für ‚zur Flanke hin‘ genannte Entwicklung des Damenläufers nach
b2, spielte, gegen Philipp Dettling war das Spiel ebenfalls lange ausgeglichen. Kromer fand aber
keinen Weg, seine Stellung auszubauen und bei beginnender Zeitnot nahm er gerne ein
Remisangebot seines Gegenübers an.
Überraschende Wendungungen gabe es in Markus Fauler gegen Daniel Ritter. Schwarz wählte die
sizilianische Eröffnung, Weiß antwortete mit dem Grand-Prix-Angriff. Ritter erreichte nach und
nach Überlegenheit am Damenflügel und sah im frühen Endspiel wie der sichere Sieger aus. Aber,
wie ein bekanntes Bonmot lautet: “Nichts ist schwerer als eine gewonnene Partie zu gewinnen“. So
kam es, wie es kommen musste: Fauler konnte eine etwas versteckte Mattdrohung aufstellen, die zu
Materialgewinn führte und nach diesen Wendungen ging der Punkt doch nach Riedlingen.
In einer holländischen Verteidigung mit den schwarzen Steinen geriet Jan Fuchsloch gegen Marco
Kreienbring allmählich in die Defensive. Und der Verteiger hat es immer schwerer als der
Angreifer, muss immer die einzigen Züge finden, was für Computer kein Problem ist, für Menschan
schon. Weiß konnte auf der geöfnneten h-Linie angreifen und entscheidend seine Dame zum
Mattangriff ins Spiel bringen.
In Julian Kreutzer mit Schwarz gegen Uwe Naafs kam die spanische Abtauschvariante aufs Brett.
Sie gilt als remisträchtig, auch hier kam keiner der Spieler in Vorteil. Zug um Zug tauschten sich
Figuren ab, auch der Computer sieht die Stellung zuletzt im Bauernendspiel als vollkommen
ausgeglichen an und so kam es zur Punkteteilung.
Claudius Ott erreichte mit Schwarz in einer königsindischen Aufstellung gegen das Londoner
System von Georg Hahn nach entgegen gesetzte Rochaden als erster Angriffschance gegen den
gegnerischen König. Für seinen Springer konnte er einen Turm gewinnen, oft ein
spielentscheidender Vorteil. Ott verwertete im weiteren Verlauf sicher zum Punktgewinn.
-Thomas Kromer
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